Die Freude an Nebenprojekten
In unserer schnelllebigen Welt ist eine ausgewogene Work-Life-Balance sehr gefragt. Hobbys sind eine grossartige Möglichkeit, der Hektik zu entfliehen. Aber was wäre, wenn unsere Hobbys uns ab und zu dabei helfen könnten, in unserem Job besser zu werden und gleichzeitig eine dringend benötigte Abwechslung zu bieten? Ein verlockender Gedanke, ganz sicher. Als ich die Aufgabe erhielt, eine originelle, native JAVA-Anwendung für Android für eine Abschlussarbeit an der Universität zu entwickeln, sah ich darin eine Chance für viel mehr als nur eine gute Abschlussnote – ich sah die Möglichkeit, eine Anwendung zu entwerfen und zu entwickeln, die mir selbst, vielen Musikern, die ich kenne, und möglicherweise auch anderen auf der ganzen Welt eine echte Hilfe sein würde.
Die Idee war eine App, die Musikern beim Schreiben von Liedern (Speichern von Texten, Aufnehmen von Audiodateien, Aufnehmen/Hochladen von Fotos und Videos) auf ihren Handys hilft, ohne dass ein Internetzugang erforderlich ist (die App funktioniert überall) und die einen vollständigen Schutz der Privatsphäre und des Datenschutzes bietet (keine Daten verlassen jemals das Gerät des Benutzers). Die Idee wurde mit anderen Freunden, die ihre eigenen Songs schreiben, verfeinert, und als sich die Idee solide und machbar anfühlte, begann ich und arbeitete drei Wochen lang Tag und Nacht.
Die fertige App war (zumindest für mich) unglaublich. Ich hatte mein Herz und meine Seele hineingesteckt, viel mehr als in jede andere Universitätsarbeit – es war weniger ein „Universitätsprojekt“ als vielmehr ein „leidenschaftliches Projekt“ geworden. Die App sah völlig professionell aus und hatte keine bekannten Fehler – selbst nach ausgiebigen Stresstests. Die App heisst „Lyricist“ und ist ein Begleiter im Songwriting-Prozess von Anfang bis Ende. Jeder, der schon einmal einen Song geschrieben hat, wird bestätigen können, dass sich dieser im Laufe der Zeit radikal verändern kann, bis er seine endgültige Version erreicht (falls es überhaupt eine endgültige Version gibt). Die App ermöglicht es den Nutzern, Ideen für Songs in Form von Bildern und hochwertigen Audioaufnahmen für die Anfangsphase festzuhalten. Änderungen sind jederzeit und in jeder Phase möglich. Sogar Videos können aufgenommen oder hochgeladen werden, während der Song verfeinert wird oder wenn eine endgültige Version zu Referenzzwecken aufbewahrt werden soll. Die App hat sogar eine Hilfeseite für Einsteiger.
Die Dublin City University gab der App 99 %, und viele Freunde waren begeistert von dem, was sie sahen. Es gab jedoch ein Problem: Die App wurde auf einem robusten, fünf Jahre alten Huawei P30 (Android 10) entwickelt, das den Anforderungen der Spezifikationen entsprach. Zu meinem absoluten Entsetzen stürzten die neueren Android-Geräte jedoch immer wieder an seltsamen Stellen ab. Das war ein herzzerreissender Moment, da die App auf meinem Gerät perfekt funktionierte, aber auf allen neueren Android-Geräten seltsame Probleme verursachte. Das hinderte mich daran, sie in den Google Play Store hochzuladen, wie ich es für die folgende Woche geplant hatte. Also kaufte ich ein neueres Handy: ein Samsung Galaxy S24 Ultra (Android 14), und ich plane, die App auf dieser Plattform kompatibel zu machen, sobald ich die Zeit dazu habe. Das sind die positiven Seiten eines IT-Nebenprojekts: Ich habe so viele neue Fähigkeiten erlernt, die mir im Berufsleben nützlich sein werden, und gleichzeitig eine App entwickelt, die mir bei meinem Hobby, dem Spielen und Schreiben von Musik, helfen wird.
Einige Screenshots aus der App:
Ideale Projekte wie diese sind für IT-Mitarbeiter von grossem Nutzen, da sie viele Vorteile mit sich bringen können:
- Die Freiheit, neue Dinge auszuprobieren (Technologien, Methoden, Kreativität usw.).
- Die Freiheit, auszusteigen, wenn man mehr abgebissen hat, als man kauen kann, oder das Interesse verliert.
- Die Möglichkeit, Technologien zu entwickeln, die für unser Leben und das Leben anderer von Nutzen sein könnten.
- Neue Erfahrungen und Kenntnisse, die unser bestehendes Verständnis der technischen Welt erweitern und abrunden.
- Die Befriedigung, das vorhandene Wissen in einer neuen Funktion anzuwenden.
- Die Freude daran, ein Projekt von Anfang bis Ende zu begleiten.
- Sie sind ein hervorragender Gesprächsanlass.
- Wenn andere mitmachen, können neue Verbindungen geknüpft werden.
Wenn du glaubst, dass die Aufgabe zu gross ist, setz dich hin, denk dir etwas aus, mach ein paar Skizzen und fang an! Wenn das Projekt erst einmal in Schwung gekommen ist, wirst du vielleicht die gleiche Erfahrung machen wie ich – du musst mit dir selbst kämpfen, um es nicht aufzuschieben. Mein Projekt ist noch nicht abgeschlossen, aber das Gefühl des Stolzes und der Errungenschaft wird nie verschwinden. Wie sieht es bei dir aus?
Fazit
Nebenprojekte sind mehr als nur Hobbys – sie bieten IT-Profis eine wertvolle Gelegenheit, ihre Fähigkeiten zu erweitern, neue Technologien zu entdecken und kreative Lösungen für reale Probleme zu entwickeln. Für uns bei der INTEGRATE Informatik AG bedeutet das, stets einen Schritt voraus zu sein und unsere Kunden mit praxisnahen, innovativen Lösungen zu unterstützen. Wenn du das nächste Mal über ein Nebenprojekt nachdenkst, zögere nicht: Es könnte der Schlüssel zu neuen Erkenntnissen und Erfolgen sein – beruflich wie privat.
Bradley Weibel, Professional Software Entwickler, INTEGRATE Informatik AG